bewegen 3-2024

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Postgesetz: Gesetzgebungsverfahren dauert an
Liefern! Arbeitsbedingungen verbessern, Infrastruktur garantieren, Transformation gestalten
Europa sozial gestalten
Demokratie und Streikrecht gehören zusammen
Neuer Präsident, neue Schwerpunkte bei der ETF
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MENSCHEN I MEINUNGEN I MELDUNGEN Inhalt BRANCHE Postgesetz: Gesetzgebungs- verfahren dauert an Liefern! Arbeitsbedingungen ver- bessern, Infrastruktur garantieren, Transformation gestalten 4 5 TITELTHEMA Europa sozial gestalten MITBESTIMMUNG Demokratie und Streikrecht gehören zusammen LOGISTIK Neuer Präsident, neue Schwerpunkte bei der ETF SERVICE Termine 6 – 7 8 – 9 10 11 – 12 IMPRESSUM bewegen: Nr. 3/2024, 23. Jahrgang Herausgeber: Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) Bundesvorstand: Frank Werneke, Andrea Kocsis Redaktion: Rory Linton (verantwortlich) Kontakt & Anzeigenverkauf: bewegen.psl@verdi.de Redaktionsanschrift: ver.di Bundes verwaltung, Fach- bereich Postdienste, Speditionen und Logistik, 10112 Berlin Erscheinungsweise: 8 Ausgaben pro Jahr Druckauflage: 196.637 Gestaltung: datagraphis GmbH, Ostring 13, 65205 Wiesbaden- Nordenstadt, www.datagraphis.de Druck: Schaffrath GmbH & Co. KG DruckMedien, Marktweg 42–50, 47608 Geldern Titelfoto: ver.di REDAKTIONSSCHLUSS Ausgabe 4/2024: 5. Juni 2024 Ausgabe 5/2024: 17. Juli 2024 VERSANDBEGINN Ausgabe 4/2024: 28. Juni 2024 Ausgabe 5/2024: 9. August 2024 Gedruckt auf GraphoSilk FSC® 80 g/m2 2 bewegen 3/2024 Abschiebung verhindert! Innerhalb von zwei Tagen haben knapp 3.000 Menschen eine Petition gegen die Abschiebung des ver.di-Mitglieds Odomero Godstime Otegus unterzeichnet. Ent- gegen den Grundsätzen ihres eigenen Koalitionsvertrags wollte die Bayerische Staatsregierung Odomero am 15. April 2024 nach Nigeria abschieben – obwohl er in Deutschland ein festes Arbeitsverhältnis hat und erfolgreich integriert ist. ver.di, Beschäftigte der RUNTIME Packaging GmbH sowie der Bayerische Flüchtlingsrat haben am 9. April 2024 eine Petition an den Bayerischen Innenminister Joachim Herrmann gestartet. Eine eingehende Einzelfallprüfung des Bayerischen Innenmi- nisteriums am 11. April 2024 ergab, dass von Odomeros geplanter Abschiebung nun doch Abstand genommen wird. Stattdessen wird ihm eine Duldung mit Be- schäftigungserlaubnis bewilligt. Odomero ersucht seit 2017 Asyl in Deutschland und ist seit vier Jahren ein un- verzichtbarer Teil der Belegschaft bei RUNTIME. „Die gelebte Solidarität hat unserem Kollegen Odomero in dieser schweren Zeit den Rücken gestärkt und ihm Hoffnung gegeben“, so Luise Klemens, Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern. Petition für Grundrechte von LKW-Fahrer*innen Der Verein „Sozialmaut“ hat eine Petition an den Deutschen Bundestag auf den Weg gebracht. Die Petition zielt darauf ab, neue Regelungen für alle LKW-Fahrer*innen zu vereinbaren: Gefordert wird ein kostenloser Zugang zu sauberem Trinkwasser, zu Toiletten und Duschen an den deutschen Autobahnraststätten. Zusätzlich setzt sich der Verein dafür ein, dass die Fahrer*innen bezahlbare und gesunde Mahl- zeiten erhalten sowie einen Zugang zu notwendiger medizinischer Versorgung. In der Petition wird gefordert, alle Speditionsunternehmen im Güterfernverkehr auf deutschen Autobahnen zu verpflichten, die Finanzierung des Wasserzugangs sicherzustellen. Leider hat es die Bundesregierung bei der Anhebung der LKW-Maut im vergangenen Jahr versäumt, die Arbeits- und Lebensbedingungen der Fahrer*in- nen mit einer Sozialmaut zu verbessern. Da der Bund Verpächter der Raststätten ist und über die Autobahn GmbH die Konzessionen für den Betrieb der Raststätten vergibt, sieht der Verein „Sozialmaut“ auch den Bund selbst in der Pflicht: Er soll die Konzessionsverträge anpassen, um bessere Bedingungen für die Pausen der Fahrer*innen zu gewährleisten. Zur Petition: kurzelinks.de/sozialmaut Immer wieder Mazur Haben die Konzerne und Spediteure aus den Ereignissen am Rastplatz Gräfenhausen bei Darmstadt, wo im Frühling und Sommer 2023 osteuropäische LKW-Fahrer wo- chenlang ausharrten, um ausstehende Löhne einzufordern, etwas gelernt? Manche offenbar nicht. Und der Chef der Mazur-Gruppe, bei der die Kollegen angestellt waren, schon mal gar nicht. Erneut ist dieser mit einer offensichtlich kriminellen Ak- tion aufgefallen: Laut Medienberichten ist er im April auf dem Rastplatz Burgauer See bei Günzburg in den LKW eines usbekischen Fahrers eingebrochen und hat diesen mit Pfefferspray attackiert. Der Kollege hatte auf dem Rastplatz gestoppt, weil Mazur ihm rund 10.000 Euro Lohn schuldete. Die Polizei nahm Lukasz Mazur den Berichten zufolge vorübergehend fest und ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Trotz der Erfahrung in Gräfenhausen ist Mazur offenbar immer noch für große deutsche Firmen tätig, die die Spedition nach eigenen Angaben eigentlich aus der Lieferkette verbannt hatten. Der LKW in Günzburg transportierte italienische Pasta- saucen für Aldi Süd. Der Discounter erklärte, er sei tief betroffen und prüfe recht- liche Schritte. Daniel Behruzi

MENSCHEN I MEINUNGEN I MELDUNGEN Mehr Geld im Portemonnaie Für ver.di-Mitglieder im Tarifbereich Spedition, Logistik und KEP in Schleswig-Holstein steigen die Entgelte aus der Tarifrunde des Jahres 2023 zum 1. Juni 2024. Voll- zeitkräfte erhalten 230 Euro, Teilzeitkräfte werden anteilig bedacht. Ab 1. Mai 2023 bis einschließlich Mai 2024 gab es bereits eine monatliche Inflationsausgleichszahlung in Höhe von 150 Euro netto. Betriebe bzw. Unternehmen konnten wählen, ob sie Inflationsausgleichzahlungen leis- ten wollten oder ob sie stattdessen die Erhöhung der Ent- gelte um 230 Euro auf den 1. Mai 2023 vorziehen wollten. Die Auszubildendenvergütungen erhöhten sich ab 1. Mai 2023 um 75 Euro pro Ausbildungsjahr. Für Auszubildende zur/zum Berufskraftfahrer*in gilt, dass die Ausbildungsver- gütungen bei Erwerb der Fahrerlaubnis C/CE ab dem Fol- gemonat um 50 Euro erhöht werden. Die Gehaltsgruppe K 1 wird ersatzlos gestrichen. Der Tarifvertrag hat eine Laufzeit bis zum 31. Oktober 2024. Bei der DHL Hub Leipzig GmbH beschäftigte ver.di-Mit- glieder erhalten nun den zweiten Teil der Inflationsaus- gleichssonderzahlung in Höhe von 1500 Euro netto aus der letzten Tarifrunde; dies gilt auch für Auszubildende, die Mitglied in der Gewerkschaft sind. Die lineare Erhö- hung der Entgelte um 7 Prozent erfolgte im ersten Schritt bereits zum 1. September 2023, der zweite Schritt um weitere 7 Prozent folgt zum September 2024. Die Vergü- tungen der Auszubildenden wurden bereits zum 1. August 2023 um 340 Euro erhöht. Der Tarifvertrag läuft bis 30. April 2025. E G I E Z N A Auch die ver.di-Mitglieder der DHL 2-Mann-Handling GmbH erhalten zum Juni 2024 eine Inflationsausgleichs- sonderzahlung in Höhe von 400 Euro netto, 700 Euro netto wurden bereits im Monat Februar 2024 ausgezahlt. Eine dritte Inflationsausgleichssonderzahlung in Höhe von 600 Euro netto folgt im Oktober 2024. In den Monaten März bis Dezember 2024 kommt außerdem eine weitere monatliche Inflationsausgleichssonderzahlung von jeweils 130 Euro netto hinzu. Die Entgelttabellen werden zum 1. Januar 2025 um 230 Euro erhöht. Und zum 1. März 2025 steigen die Entgel- te nochmals: in den Entgeltgruppen 1 und 2 um jeweils 100 Euro, in den Entgeltgruppen 3 bis 6 um 70 Euro. Teil- zeitbeschäftigte erhalten alle Erhöhungen anteilig. Auszubildende erhalten die gleichen Inflationsausgleichs- sonderzahlungen wie alle anderen Beschäftigten; die Aus- zubildendenvergütungen werden in gleichem Maße er- höht wie in der Entgeltgruppe 3. Der Tarifvertrag läuft bis 31. März 2026. Gemeinsam mehr erreichen!Gewerkschaftlicher Schutz seit 1910.Unsere LeistungenSchutz und Hilfe: BeispielSicherheit im BerufSchutz auf allen ArbeitswegenUnterstützung nach Unfällenund vieles mehr...Verbundenheit statt Versicherung.Solidarkasse statt Gewinne,Fairer Beitrag statt Kostenfalle.www.guv-fakulta.deinfo@guv-fakulta.deJetzt Mitglied werden!www.guv-fakulta.deDer Beitrag beträgt 24 Euro im Jahr,das sind 2 Euro pro Monat.Kraftfahrer N. entlud seinen LKW auf einem fremden Betriebshof. Durch Unachtsamkeit eines Gabelstap-lerfahrers wurde er verletzt. Nach mehreren Gerichts-instanzen erhielt er 25.000 Euro Schmerzensgeld. Die GUV/FAKULTA zahlte rd. 11.250 Euro Rechtsan-walts-,Gerichts- und Gutachterkosten.

BRANCHE Postgesetz: Gesetzgebungsverfahren dauert an 3. LESUNG STEHT NOCH AUS, LÄNDER BEKRÄFTIGEN IHRE FORDERUNGEN Hat die Mafia auf Paketzusteller umge- schult? „Die Täter agieren arbeitsteilig und schaffen planmäßig ein System von tatsächlich aktiven Unternehmen und gewerblich registrierten, aber tatsäch- lich inaktiven Unternehmen, die durch Strohleute geführt werden.“ Der Wort- laut stammt aus einem Schreiben der Generalzolldirektion an das Bundesfi- nanzministerium von Mitte April und befasst sich mit den Machenschaften einer Branche, die man gemeinhin nicht der organisierten Kriminalität zurech- net. Von wegen: Bei nicht wenigen der in Deutschland tätigen Kurier-, Express- und Paketdiensten gehören krumme Dinger – Ausbeutung, Scheinselbststän- digkeit, Schwarz- und Leiharbeit – zum Geschäftsmodell. Die Misere ließe sich ändern und mit dem von ihr aufgelegten Postrechtsmo- dernisierungsgesetz böte sich der Bun- desregierung die beste Gelegenheit. Die Vorlage für eine umfassende Erneue- rung des 25 Jahre alten Postgesetzes wurde im Februar vom Bundestag in erster Lesung behandelt, nachdem da- vor der Bundesrat per Stellungnahme weitreichende Verbesserungen im Sinne 4 bewegen 3/2024 der Beschäftigten angemahnt hatte. Wie ver.di tritt auch die Länderkammer für ein Verbot von Subunternehmen und Werkverträgen ein und Ausnahmen sollten nur möglich sein, sofern aus- schließlich sozialversicherungspflichtig Beschäftigte zu tariflichen Entgeltbedin- gungen eingesetzt würden. Das hat Karl-Josef Laumann, Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zuletzt in der Rhei- nischen Post bekräftigt: „Wir dürfen hier nicht weiter wegschauen und kriminel- les arbeits- und sozialrechtswidriges Verhalten einfach hinnehmen.“ Vorgetäuschter Arbeitsschutz Eigentlich wollte die Ampel-Regierung das Postgesetz bereits im April verab- schieden, aber die Diskussionen inner- halb der Regierung dauern an. Mit dem von Bundesrat geforderten Subunter- nehmerverbot will die Ampel nicht mit- gehen und setzt stattdessen auf ein „digitales Anbieterverzeichnis“, in das sich sämtliche Postdienstleister ein- schließlich ihrer „Subs“ eintragen müss- ten. Verstöße gegen bestimmte Anfor- derungen, darunter sozial- und arbeits- rechtliche Vorschriften, könnten dann mit Lizenzentzug geahndet werden. Aus ver.di-Sicht ist das ein „positiver“, aber unzureichender Schritt. Ein Verbot wäre hier das richtige Mittel. Bei einer parlamentarischen Anhö- rung am 20. März hatte die stellvertre- tende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis weitere Beanstandungen. Insbesondere fehlt ihr eine echte 20-Kilogramm-Gren- ze in der Ein-Personen-Zustellung. Bei höherem Gewicht wünscht sie sich eine Auslieferung durch zwei Zusteller*in- nen, weil schwere Lasten auf Dauer zu hohen Krankheits- und Ausfallzeiten führten. Heute dürfen Pakete bis 31,5 Kilo verschickt werden, allein 175 Mil- lionen Stück übersteigen jährlich die 20-Kilo-Marke. Während auch der Bun- desrat für personelle Unterstützung beim Tragen plädiert, ist im Regierungs- entwurf lediglich von „technischen Hilfsmitteln“ die Rede, aber ohne jede Präzisierung. Dazu Kocsis bei ihrer Ein- lassung im Bundestag: „Ich hoffe, Sie meinen nicht die gute alte Sackkarre, denn die gibt es schon.“ Ralf Wurzbacher Foto: picture alliance / ZB | Sascha Steinach

BRANCHE LIEFERN! Arbeitsbedingungen verbessern, Infrastruktur garantieren, Transformation gestalten Die SPD-Bundestagsfraktion diskutierte am 22. April 2024 im Deutschen Bundestag mit Kennern der Logistikbranche Ob man ein Produkt direkt im Geschäft kauft, oder ob man es bestellt und nach Hause liefern lässt – alle Güter unterlie- gen einem komplexen Liefer- und Logis- tikprozess, der dem Endverbraucher oft verborgen bleibt. Unerlässlich ist dabei, dass der Transport mit Lastwagen, Zügen und Schiffen auf den Straßen, Schienen und Wasserwegen reibungslos funktio- niert. Unter dieser Prämisse veranstaltete die SPD-Bundestagsfraktion eine Logis- tikkonferenz mit 180 Branchenkennern, darunter auch ver.di-Vertreter*innen. „Die Logistik ist das Rückgrat einer nachhaltigen und wachsenden Wirt- schaft. Wenn sie nicht liefert, können andere nicht arbeiten,“ führte Isabel Cademartori, MdB und verkehrspoliti- sche Sprecherin der SPD-Bundestags- fraktion, in die Logistikkonferenz ein. Mit der Veranstaltung verfolgte die SPD- Bundestagsfraktion das Ziel, in der Bran- che Lösungsansätze für die Klimawende, eine nachhaltige Infrastruktur und bes- sere Arbeitsbedingungen zu finden. Branche mit schlechtem Ruf Die Konferenz startete mit einem Gruß- wort des SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich. Impulsvorträge von Andrea Kocsic (ver.di-Bundesfachbe- reichsleiterin Postdienste, Speditionen und Logistik), Volker Ratzmann (DHL), Uta Maria Pfeiffer (Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.) und Prof. Dr. Dirk Engelhardt (Bundesverband Güter- kraftverkehr Logistik und Entsorgung (BGL) e. V.) schilderten anschließend die Situation in der Branche aus verschiede- nen Blickwinkeln: Während bei Kocsis der Fokus auf den Arbeitsbedingungen lag, stand bei Ratzmann und Pfeiffer jeweils die nachhaltige Transformation der Logistikbranche im Hinblick auf den Klimaschutz im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem Arbeitgeber- verband BGL kritisierte ver.di die Situa- tion der LKW-Fahrer*innen auf überfüll- ten Parkplätzen. ver.di forderte die Un- ternehmen erneut auf, Verantwortung für bessere Zustände auf den Parkplät- zen zu übernehmen. Dort übernachten die Fahrer*innen auf ihren wochenlan- gen Touren unter erbärmlichen Bedin- gungen. Nicht nur aus diesem Grund hat die Branche einen schlechten Ruf: Kocsis verwies außerdem auf die gerin- ge Tarifbindung und die damit verbun- denen niedrigen Löhne, die langen Tou- ren und die oft ausbeuterischen Arbeits- verhältnisse. Mangelnde Kontrolle „Das allergrößte Problem ist nach wie vor die mangelnde Kontrolle der Unter- nehmen“, betonte Kocsis. Das zeige sich am Beispiel des EU-Mobilitätspake- tes – das Gesetz soll eigentlich die Le- bens- und Arbeitsbedingungen der Lkw-Fahrer*innen auf EU-Straßen ver- bessern. Es schreibt den Unternehmen vor, die Arbeit der Fahrer*innen so zu organisieren, dass sie nach jeweils drei bzw. vier Wochen in ihr Heimatland zu- rückkehren können. Übermäßig lange Fahrzeiten sollen auf diese Weise ver- mieden werden. Tatsächlich habe sich an der katastrophalen Lage jedoch nichts geändert, da die Einhaltung des Gesetzes nicht kontrolliert wird. Nur das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz habe Bewegung in die Unternehmen gebracht, so Kocsis. Im zweiten Teil der Konferenz dis- kutierten die Teilnehmenden mit der Politik in verschiedenen Workshops Im- pulse und Ideen für eine zukünftige Logistik. Cademartori schloss die Ver- anstaltung mit dem Versprechen „Wir bleiben dran und liefern“. 3/2024 bewegen 5 Foto: Thomas Meyer

BRANCHE EUROPA SOZIAL GESTALTEN Am 9. Juni wird das Europäische Parlament neu gewählt – eine Chance, soziale und arbeitnehmerfreundliche Politik zu stärken. Kolleg*innen erklären, wie Europa unser aller Leben beeinflusst und warum sie wählen gehen. »Ich finde es wichtig, dass die Europäi- sche Union für soziale Bedingungen in der Arbeitswelt eintritt. Zum Teil kom- men von der EU sehr fortschrittliche Vor- gaben. So zum Beispiel die Mindestlohn- Richtlinie, die nicht nur Standards für die Höhe von Mindestlöhnen festlegt, son- dern auch das Ziel formuliert, dass in den Mitgliedstaaten 80 Prozent der Beschäf- tigten durch Tarifverträge geschützt sind. Deutschland liegt mit 49 Prozent weit darunter. Die Bundesregierung ist gefordert gegenzusteuern, zum Beispiel durch mehr allgemeinverbindliche Tarif- verträge. Insgesamt gilt es, die neolibe- rale Politik zurückzudrängen. Bei der Post spüren wir seit 25 Jahren, wie der Konkurrenzdruck durch Firmen zu- nimmt, deren Geschäftskonzept auf Niedriglöhnen, Leiharbeit und Subunter- nehmen beruht. Es braucht klare Regeln, die so etwas unterbinden – in Deutsch- land und Europa. Was wir überhaupt nicht brauchen, sind nationalistische und rassistische Parteien, die zu allem Nein sagen. Wenn wir eine Zukunft ha- ben wollen, müssen wir auf Europa set- zen und Europa sozial gestalten.« »Bei einem Treffen der ver.di mit der österreichischen Gewerkschaft vida habe ich mich kürzlich mit einer Kollegin der Internationalen Transportarbeiter- Föderation (ITF) aus London unterhal- ten, die von den verheerenden Auswir- kungen des Brexit auf Wirtschaft und Gesellschaft in Großbritannien berichte- te. Die dortige Entwicklung zeigt, was passiert, wenn man sich abkapselt. Die EU wird oft unterschätzt. Viele wichtige Regelungen werden im Europäischen Parlament entschieden – ob beim Ver- braucher- und Klimaschutz oder zu so- zialen Fragen. Das beeinflusst unser Leben ganz unmittelbar. Deshalb ist es so wichtig, wählen zu gehen und eine arbeitnehmerfreundliche Politik zu stär- ken. Seit Jahrzehnten leben wir in Euro- pa friedlich und geeint. Diese Errungen- schaft gilt es zu verteidigen. Die AfD hingegen will das Rad der Geschichte zurückdrehen. Mit guten Arbeitsbedin- gungen und Gewerkschaftsrechten hat sie nichts im Sinn. Der Streik osteuropäi- scher LKW-Fahrer in Gräfenhausen hat ein Schlaglicht darauf geworfen, welche Missstände weiterhin bestehen. Dass kriminelle Firmen wie Mazur für große Konzerne arbeiten – auf Kosten der Be- schäftigten –, das darf nicht sein. Solche Praktiken muss die EU mit klaren Regeln unterbinden. Und dafür braucht es die entsprechenden Mehrheiten im Euro- päischen Parlament. Dafür zu sorgen, liegt auch an uns.« Katja Hirschböck ist Staplerfahrerin und Betriebsratsvorsitzende beim Logistikunternehmen Abalon in Ingolstadt. Die Europawahl Die Europawahl ist nach den Wahlen zum indischen Parlament die zweitgrößte demokratische Wahl der Welt. Europaweit sind rund 350 Millionen Bürgerinnen und Bürger zur Wahl aufgerufen. Sie können im Heimatland oder in einem anderen Mitglied- staat wählen, sofern sie den Hauptwohnsitz dort haben. Die Wahlen zum Europäischen Parlament finden in den 27 EU-Mitglieds- ländern zwischen dem 6. und 9. Juni statt. In Deutschland wird am Sonntag, dem 9. Juni gewählt. Erstmals können bei einer Europawahl in Deutschland 16- und 17-Jährige wählen. In Deutschland werden 96 Abgeordnete gewählt. Weitere Information zur Europawahl: verdi.de/europawahl Uwe Gier ist Zusteller und Betriebsrat bei der Deutschen Post AG in Kiel. 6 bewegen 3/2024 Foto: ver.diFoto: ver.diFoto: Adobe Stock – luzitanija

BRANCHE »Lange Zeit haben wir Frieden, Freiheit und Demokratie als Selbstverständlich- keiten erachtet. Doch das sind sie nicht. Für den Erhalt der Demokratie müssen wir uns immer wieder aktiv einsetzen. Dazu gehört die Wahl zum Europäi- schen Parlament. Sie ist eine Möglich- keit, mitzugestalten und progressive politische Kräfte zu stärken. Wir sollten sie nutzen. Im privaten Umfeld und selbst in gewerkschaftlichen Kreisen er- lebe ich, wie Parteien Unterstützung er- halten, die Hass und Hetze verbreiten. Gerade bei Jugendlichen hat die AfD Zulauf. Das ist erschreckend und gefähr- lich. Mit unseren Interessen als Arbeit- nehmerinnen und Arbeitnehmer hat diese Partei nichts am Hut – im Gegen- teil, sie steht unseren Zielen von sozialer Gerechtigkeit und Gleichberechtigung entgegen. Wir müssen den Gemein- schaftsgedanken wieder stark machen, für den Europa steht. Die EU-Regeln zum Beispiel beim Arbeits- und Gesund- heitsschutz helfen uns in der Betriebs- ratsarbeit ganz konkret. Gute europäi- sche Schutzstandards erleichtern es auch den Gewerkschaften in Deutsch- land, bessere Arbeitsbedingungen zu erreichen. Europa lohnt sich.« Ralf Cremerius ist Servicetouren- fahrer und Betriebsratsvorsitzender bei Hermes in der Region Köln. 3/2024 bewegen 7 Foto: ver.di

MITBESTIMMUNG Demokratie und Streikrecht gehören zusammen Sein Herzensthema ist zurzeit das Streikrecht. Tahir Sogukkan ist Betriebs- ratsvorsitzender im DPD-Depot Duisburg, dort vertritt er die Interessen von rund 500 Beschäftigten. Zu seinem Bedauern stellte er bei den jüngsten Streikereignissen eine starke Polarisierung fest – nicht zuletzt befördert durch die mediale Berichterstattung. Das schaffe ein Klima, in dem Stimmen aus der Wirtschaft und der Politik lauter werden, die das Streikrecht verän- dern und begrenzen möchten. „Natürlich ist es im Einzelfall ärgerlich, wenn ein Reisender seine Bahn verpasst. Da ist noch viel Aufklärung über die Sachlage und die finanzielle Situation der Beschäftigten nötig“, meint Tahir. Seine Ausbildung zum Industriemecha- niker hat der 49-Jährige nicht bei DPD, sondern in der Stahlindustrie genossen. Im Alter von 20 Jahren fing er danach als Aushilfskraft im DPD-Depot Duisburg an. Inzwischen kann Tahir auf fast 30 Jahre Betriebszugehörigkeit zurückbli- cken. Zur Betriebsratsarbeit brachte ihn ein Schlüsselereignis: 2008 hatte die DPD GeoPost GmbH Duisburg den Pa- ketumschlag an die nicht tarifgebunde- ne Firma Ergo Logistics GmbH Duisburg outgesourct; betroffen waren 310 ge- werblich Beschäftigte. Gegen dieses Manöver formierte sich in der Beleg- schaft massiver Widerstand; mit vielen Aktionen kämpfte sie dagegen an. Mit Erfolg: 2012 wurde der Paketumschlag wieder in die DPD GeoPost GmbH Duis- burg eingegliedert. Tahir erinnert sich: „In dieser ereignisreichen Zeit merkte ich, dass es für mich höchste Eisenbahn war, aktiver zu werden. Ich nahm mir vor, mich mit dem Betriebsverfassungs- gesetz und mit der Interessenvertretung der Beschäftigten zu befassen.“ Schließ- lich ließ sich Tahir für den Betriebsrat aufstellen, seit 2011 bekleidet er die Funktion des Betriebsratsvorsitzenden. Tahir ist außerdem Mitglied des ge- schäftsführenden Ausschusses im Ge- samtbetriebsrat von DPD Deutschland GmbH sowie Mitglied des Wirtschafts- ausschusses. Zudem sitzt er in der Tarif- und in der Verhandlungskommission Nordrhein-Westfalen, wo es darum 8 bewegen 3/2024 geht, Tarifverträge für die Speditions-, Logistik- und KEP-Branche zu verhan- deln. Er betont: „Wir sprechen da von ca. 178.000 Beschäftigten!“ Organisationstalent in jeder Hinsicht Um den Spagat zwischen den verschie- denen Aufgaben und Funktionen zu be- wältigen, braucht es eine gute Portion Organisationstalent. „Das wurde mir ein Stück weit in die Wiege gelegt“, so Tahir lachend. Und als Papa von Drillingen konnte er diese Fähigkeit weiterent- wickeln. Im Laufe seiner Tätigkeit bei DPD hat Tahir berufsbegleitend zwei weitere Ausbildungen absolviert: Er ist Betrieb- licher Mediator und Gesundheitsbera- ter. „Beide Qualifikationen sind sehr hilfreich, wenn man mit Menschen ar- beitet. Als Betrieblicher Mediator schal- te ich mich ein, wenn Kolleginnen und Kollegen Konflikte miteinander haben. Ich versuche beiden Kontrahenten ge- recht zu werden und unterstütze sie dabei, Lösungsansätze zu finden.“ Da- bei gehe es darum, Argumente zu sor- tieren und den Beteiligten aktiv zuzu- hören. „Wenn beide Seiten am Ende mit meiner Hilfe eine akzeptable Lösung finden, freut mich das sehr.“ Und weil die Arbeitsbedingungen in der Logistik- branche hart sind, brauchen die Mitar- beiter*innen Unterstützung, um trotz Tahir Sogukkan, Betriebsratsvor- sitzender im DPD-Depot Duisburg der schweren Arbeit körperlich und psychisch gesund zu bleiben. Dabei steht ihnen Tahir mit seinem Wissen als Gesundheitsberater zur Seite. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich die Be- triebsratsarbeit ohne diese beiden Be- rufe adäquat ausüben könnte“, sagt er. Nach wie vor hat er Freude an dieser Tätigkeit, die auch zu seiner Persönlich- keitsentwicklung beigetragen hat: „Ich interessiere mich für Menschen, rede gern mit Menschen, kommuniziere gern mit Menschen“, erklärt er seine Motiva- tion. Foto: Tahir Sogukkan

MITBESTIMMUNG Gute Betriebsvereinbarungen getroffen Stolz ist Tahir auf einige gute Betriebs- vereinbarungen, die vom BR erreicht wurden. So werden beispielsweise 25 Prozent vom Tariflohn als Urlaubsgeld ausgeschüttet. „So etwas ist nicht selbstverständlich. Eigentlich muss das in einem Tarifvertrag geregelt werden.“ Ein Superkonzept sei auch, dass allen Menschen, die der deutschen Sprache nicht mächtig sind – im Betrieb werden 39 Sprachen gesprochen –, eine Paten- schaft zur Seite steht: „Wir wollen für alle ein offenes Ohr haben. Mithilfe der Paten können wir auch Kolleginnen und Kollegen beraten, die kein oder nur we- nig Deutsch sprechen. Darauf sind wir besonders stolz.“ Die KEP-Branche durchlebt derzeit stürmische Zeiten, Streiks sind nach Tahirs Überzeugung unausweichlich, da die Inflation die Kaufkraft der Bevölke- rung stark geschwächt hat. Umso wich- tiger sei es, dass in demokratischen Ländern eine vernünftige Streikkultur ihren Platz hat. „Beschäftigte wollen ihrem Arbeitgeber, bei dem sie ihr Brot verdienen, nicht schaden. Sie machen lediglich ihr gutes Recht geltend.“ Je- dem sollte klar sein, dass das Streikrecht in Deutschland in Gesetzen und Verfas- sungsnormen fest verankert ist, mahnt Tahir. „Die Rechtsprechungen zum Grundgesetz, zum Tarifvertragsgesetz, zum Arbeitsgerichtsgesetz, aber auch zur Entsenderichtlinie der EU bestätigen Streiks als legitimes Mittel im Zuge von Tarifauseinandersetzungen. Vielen ist das nicht bewusst.“ Sehr wichtig sei es, nach Tarifausei- nandersetzungen schnell einen Haken hinter das Geschehene zu setzen und sich auf das Tagesgeschäft zu besinnen. „Man muss sich wieder in die Augen sehen können, wenn alles vorbei ist.“ Bisher habe DPD alle Streikmaßnahmen mit Souveränität überstanden. „Darauf bin ich auch ein bisschen stolz.“ Denn Tahir ist überzeugt: Wenn in einem Un- ternehmen eine vernünftige Streitkultur herrscht, festigt dies die Identifikation der Beschäftigten mit dem Arbeitgeber. Unternehmen, die im Zuge von Streik- situationen zu unpopulären Maßnah- men greifen, verlören hingegen unwei- gerlich die Identifikation der Mitarbei- tenden, was zu einem Riesenproblem führen kann. Er jedenfalls stehe mit seinen fast 30 Jahren Betriebszugehö- rigkeit fest zu seinem Unternehmen. Tarifverhandlungen für NRW erfolgreich abgeschlossen Ende April hat ver.di mit den Arbeitge- berverbänden in NRW ein Tarifergebnis erzielt. Tahir blickt als Mitglied der Tarif- und Verhandlungskommission auf fünf intensive Monate zurück. „Wir haben gleichzeitig für den Manteltarifvertrag und den Entgelttarifvertrag verhandelt“, erklärt er. Man habe für die Beschäftig- ten der Branche einen guten Abschluss erzielt, der die Inflation ausgleicht und für ein Plus in den Portemonnaies sorgt. Auch im Hinblick auf die Forderungen zum Manteltarifvertrag – etwa zum Urlaub – konnten Verbesserungen er- reicht werden, freut sich Tahir. Bei den Tarifverhandlungen geht es inzwischen nicht zuletzt auch darum, die Branche attraktiver zu machen.“ Nach getaner Arbeit abschalten kann Tahir als Familienmensch am bes- ten bei Unternehmungen mit seiner Familie. Besonders liebt er das Fußball- spielen mit seinen drei Söhnen – sie sind mittlerweile 18 Jahre alt und sein ganzer Stolz. Und wann immer es seine Zeit er- laubt, läuft er gern und viel: „Beim Jog- gen kann ich mich auspowern. Das ist Balsam für die Seele.“ Ute Christina Bauer Streikende bei DPD Duisburg während der Tarifrunde 2024 3/2024 bewegen 9 Foto: Tahir Sogukkan

LOGISTIK Neuer Präsident, neue Schwerpunkte bei der ETF Die Sektion Straßentransport der Eu- ropäischen Transportarbeiter-Födera- tion (ETF) wählte am 20. März 2024 Stefan Thyroke, Bundesfachgruppen- leiter Speditionen, Logistik und KEP bei ver.di, zu ihrem Präsidenten. Es liegt in der Natur der Sache, dass Lo- gistik oft ein grenzüberschreitendes Ge- schäft ist. Ob es sich um Autoteile aus der Fabrik oder Lebensmittel aus dem ländlichen Raum handelt, die Waren aus Deutschland können schon wenige Tage später in Spanien sein. Hinter dem Steuer der LKW sitzen Menschen aus der ganzen Welt – Arbeitnehmer*innen, die dafür sorgen, dass die Lieferketten funktionieren. Ihre Arbeit überschreitet ständig nationale Grenzen. Diese inter- nationale Arbeit erfordert internationa- le Gewerkschaftsarbeit – und genau das ist die Aufgabe der Europäischen Trans- portarbeiter-Föderation (ETF). Unter welchen Bedingungen LKW- Fahrer*innen in Deutschland arbeiten, wurde einer breiteren Öffentlichkeit letztes Jahr in Gräfenhausen deutlich vor Augen geführt (be.wegen berichtete: t1p.de/ehydj). Unterstützung erhielten die Kolleg*innen von der ETF. Zwar mag Gräfenhausen ein besonders erschre- ckendes Beispiel darstellen, dennoch sind viele Fahrer*innen monatelang auf Tour unterwegs, leben in ihren Fahrer- kabinen und das oft zu illegalen Dum- pinglöhnen. 10 bewegen 3/2024 Diese Situation zu verbessern, hat für den neuen Präsidenten der Straßen- transportsektion der ETF Priorität. Dafür will er die Stiftung „Road Transport Due Diligence“ (RTDD, Deutsch: Sorgfalts- pflicht im Straßentransport) unterstüt- zen. Die gewerkschaftsnahe RTDD bietet Unternehmen an, ihre Prozesse im Rah- men des Lieferkettensorgfaltspflichtge- setzes auf Menschenrechts verletzungen zu prüfen. „Für uns ist es natürlich von Vorteil, wenn eine gewerkschaftsnahe Stiftung die Arbeitsbedingungen in den Lieferketten untersucht. Da wird nichts einfach durchgewunken“, erklärt Thyro- ke. Große Unternehmen wie Ikea und Nestle haben von diesem Service bereits Gebrauch gemacht. Thyroke strebt an, ETF-Road-Inspek- tor*innen – analog zu den ITF-Inspek- tor*innen – auf Raststätten sowie an Be- und Entladungspunkten in Europa zu etablieren. Die ITF-Inspektor*innen sind bereits seit 1971 in der maritimen Wirtschaft tätig – sie sind Beauftragte der Internationalen Transportarbeiter- Föderation (ITF) und überwachen die Arbeits- und Lebensbedingungen der Seeleute. Jedes Jahr führen sie mehr als 10.000 Inspektionen durch. „Das ist ein bewährtes Modell, das bei den Seefah- rerinnen funktioniert und auch in unse- rer Branche erfolgreich sein könnte“, erklärt Thyroke. Ein weiterer Schwerpunkt liegt da- rin, den Ausbau des Beratungsnetz- werks „Faire Mobilität“ europaweit vo- ranzutreiben. „Faire Mobilität“ bietet Beschäftigten aus Mittel- und Osteu- ropa Informationen, Beratung und Un- terstützung zu ihren Rechten auf dem deutschen Arbeitsmarkt in ihren jewei- ligen Herkunftssprachen. „Die Probleme treten jedoch europaweit auf. Deshalb brauchen wir in jedem EU-Mitglieds- staat so ein Beratungsnetzwerk“, be- tont Thyroke. Regine Weigandt und Bastian Lindenbauer Die Europäische Transportarbeiter- Föderation (ETF) repräsentiert mehr als fünf Millionen Beschäftigte. Sie ist ein europäischer Zusammen- schluss von 200 Transport- und Ver- kehrsgewerkschaften aus 38 euro- päischen Ländern. Foto: ver.diFoto: picture alliance / Hans Lucas | Laure Boyer

SERVICE Termine AHLEN BeG Senior*innen Münster- land-Süd FB E, Mitgliedertreff, 1. Mitt- woch im Monat, 10 – 12 Uhr, AWO, Freiheit 1. ALBSTADT-EBINGEN BeG Senior*in- nen Zollernalb FB A, E, Stammtisch, 3. Donnerstag im Monat, 14 Uhr, „Brau- haus“, Bahnhofstr. 4, Albstadt. AUGSBURG BeG Senior*innen FB E, Aktuelles unter psl-bayern.verdi.de/ ueber-uns/senioren/augsburg BERLIN BeG Senior*innen Charlotten- burg/Spandau FB E, Treff Mitglieder- gruppe, 27. Mai, 24. Juni jeweils 18 Uhr, „Zur Sorgenpause“, Krowelstr. 7, Zu- und Absagen unter Tel. 030 3726350. BeG Senior*innen Reinickendorf/Wed- ding FB E, Stammtisch, 2. Dienstag im Monat, 12 Uhr, Restaurant „Orakel“, Dannenwalder Weg 70; Info Tel. 0170 9358996. BeG Senior*innen Steglitz/Zehlendorf FB E, Sprechstd., 1. Montag im Monat, 10 – 12 Uhr; Öffentl. Vorstandsitzung OSG-Steglitz/Zehlendorf, 1. Freitag im Monat,10 - 12 Uhr, jeweils „Hertha- Müller-Haus“, Argentinische Allee 89, Anmeld. erforderlich bis 4 Werktage vorher unter Tel. 030 8033561, Name u. Tel.-Nr. auf AB hinterlassen, evtl. Rückruf. BeG Senior*innen Tempelhof/Neukölln FB E, Sprechtstd., 3. Montag im Monat, 10 Uhr, Mediengalerie, Dudenstr. 10; Info Tel. 017631324309. BOTTROP BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 1. Montag im Monat, 17.30 Uhr, „Hürter“, Gladbecker Str. 19 a. BRAUNSCHWEIG/SALZGITTER OV Senior*innen FB A, E, Treff, letzter Diens- tag im Monat, 15 Uhr, „Rote Wiese“, Info Tel. 05331 2424. CASTROP-RAUXEL BeG Senior*innen FB E, Stammtisch, jd. Samstag, 11 Uhr, „Kulisse“, Münsterstr. 1b. CHEMNITZ OV Kraftfahrerkreis Sach- sen West Ost Süd FB E, Sprechstunde, 1. Samstag im Monat, 8 – 12 Uhr, Haus der Gewerkschaften, Augustusburger Str. 31; Kontakt Tel. 0371 85798091, Mail kontakt@verdi-kfk-c-z.de CRAILSHEIM BeG Senior*innen FB A, E, Treff, letzter Mittwoch im Monat, 14 Uhr, ESV-Gaststätte, Horaffenstr. DORTMUND-LÜNEN BeG Senior*in- nen FB E, Sprechstd., letzter Dienstag im Monat, 10 – 12 Uhr, ver.di, Königs- wall 36. DÜREN Kraftfahrerkreis Düren-Aachen FB E, Treff, 2. Samstag im Monat, 10 – 13 Uhr, Truck Stop Düren (A4), Im gro- ßen Tal. DÜSSELDORF BeG Senior*innen FB E, Stammtisch, 2. Dienstag im Monat, 14 Uhr, „Goldener Kessel“, Schumacher Altstadt, Bolker Str. 44. ESSEN/MÜLHEIM BeG Senior*innen FB E, Info-Vormittag, 1. Donnerstag im Monat, 10.30 Uhr, „St. Elisabeth“, Dol- lendorfstr. 51, Essen. FORCHHEIM BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 1. Donnerstag im Mo- nat, 15 Uhr, „Eichhorn“, Bambergerstr. 9; Programm unter www.oberfranken- west.verdi.de/personengruppen/senio- rinnen FÜRTH BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 1. Dienstag im Monat, jeweils14 Uhr, „Heinrichsklause“, Son- nenstr. 21; Anmeld. für Veranstaltungen bei den Stammtischen, Info Tel. 0911 730165. GAU-BICKELHEIM Sprechstunde mit der Polizei, 1. Dienstag im Monat, 19 – 22 Uhr, Autohof. GÖPPINGEN BeG Senior*innen Fils- Neckar-Teck, FB E, Stammtisch, 1. Mitt- woch im Monat, 14 Uhr, „Eichertstüble Jebenhausen“, Falkenstr. 155; Info Tel. 07161 42403 o. Tel. 07162 931573. GREVEN BeG BRIEF Münster FB E, Jah- reshauptversammlung, 2. Juni, 11 Uhr, Landhaus Rickermann, Bahnhofstr. 72, Reckenfeld, Anmeld. bis 28. Mai bei der BeG. HAGEN BeG Senior*innen FB E, Info- Nachmittag, Info-Nachmittag, 7. Au- gust, 15 Uhr, AWO-Begegnungsstätte Boelerheide, Overbergstr. 125, Anmeld. erforderl. bis 2. August, Tel. 02338 8122. HALLE/SAALE BeG Senior*innen FB E, Sommertreffen, 12. Juni, 14.30 Uhr, Kaffeehaus Wittekind, Seebener Str., Anmeld. Tel. 0345 5223845. HAMBURG BeG Post Hamburg Süd FB E, Treff, 1. Montag im Monat, 15 – 17 Uhr, „Dubrovnik Kupferkanne“, J.-Ludowieg-Str. 6. BeG Senior*innen Hamburg Süd FB A, E, Treff, 1. Montag im Monat, 15 – 17 Uhr, „Dubrovnik Kupferkanne“, J. Ludowieg- Str. 6, Klubzimmer 1. Stock. BeG Senior*innen Hamburg Zentrum FB E, Treff, 3. Dienstag im Juni, August, 10.30 – 12.30 Uhr, ver.di, Besenbinder- hof 60, Raum St. Georg, Ebene 9. HEILBRONN BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 3. Donnerstag im Monat, 14 Uhr, „Hofwiesen“, Hofwiesenstr. 40, Heilbronn-Sontheim. IDAR-OBERSTEIN BeG Senior*innen Nahe-Hunsrück FB A, E, Büro ersatzlos gestrichen, Hilfe weiterhin möglich, Tel. 06785 9993055, 0151 75083776. INGOLSTADT BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 1. Mittwoch im Monat, 14.30 Uhr, „Fohlenweide“, Fohlenwei- de 1. JENA/WEIMAR/GERA BeG Senior*in- nen FB E, Wandergruppe, 1. Woche im Monat, näheres unter Tel. 03641 446002 und 03641 449912. KAISERSLAUTERN BeG Senior*innen FB A, E, Treffen, 1. Mittwoch im Monat, 15 Uhr, Gasthaus „Quack“, Enterswei- lerstr. 74, Anmeld. Tel. 06302 7727. KIEL/PLÖN BeG Senioren FB E, Info- Veranstaltung „Cyberkriminalität“ mit Kaffee und Kuchen, 4. Juli, 15 Uhr, „Haus des Sports“, Anmeld. bis 14. Ju- ni, Tel. 0431 5195241 oder Mail ulrich- cieslik@t-online.de 3/2024 bewegen 11

SERVICE Termine KIRCHHEIM/TECK BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 3. Mittwoch im Monat, 15 Uhr, „Hasen“, Siechenwie- sen 1. KOBLENZ BeG Senior*innen FB E, Mail Betriebsgruppe-Postsenioren-Koblenz@ gmx.de LÜDENSCHEID OV Lenne/Volme FB E, Stammtisch, 1. Dienstag im Monat, 18 Uhr, Gaststätte „Friedrichshof“, Friedrichstr. 31; Treff, jd. Dienstag, 18 Uhr, ver.di-Büro, 17 – 19 Uhr, Knap- perstr. 42, mehr unter www.ortsverein- lennevolme.de MANNHEIM BeG Brief, Stammtisch, 1. Montag, im Juni, August, 17 Uhr, „Krautwickel“, Mallaustr. 111. BeG Senior*innen Rhein-Neckar FB E, Treff, 1. Montag im Monat, 14 Uhr, „Krautwickel“, Mallaustr. 111. Kontakt Geschäftsstellen und Rechtsberatung Du benötigst rechtliche Hilfe oder hast eine Frage zu Tarifverträgen oder deiner Mitgliedschaft? Dann wende dich an deinen zuständi- gen ver.di-Bezirk. Diesen findest du unter: kurzelinks.de/894h Für allgemeine Fragen steht dir ver.di Direkt zur Verfügung unter: 0800 83 73 43 3 (Mo. – Fr. von 7 bis 20 Uhr und Sa. von 9 bis 16 Uhr). Digitale Ausgabe kurzelinks.de/1fja 12 bewegen 3/2024 MARBURG BeG Senior*innen FB A, E, Treff, 2. Donnerstag im Monat, 14.30 Uhr, Details siehe Jahresprogramm. MINDEN BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 2. Donnerstag im August, 10 Uhr, „Zur Alten Fähre“, Barkhausen, Anmeld. für Frühstück bis montags vor dem Termin erforderlich, Tel. 0571 33554. MÜNSTER BeG Senior*innen FB E, Treff, 1. Montag im Monat (von März bis November), 15 Uhr, Restaurant Ho- tel Münnich, Heeremansweg 11; Info/ Anmeldung Tel. 0251 97430230 oder Mail susanne.thiemann@magenta.de NEUSS BeG Senior*innen FB A, E, Sprechstd., 1. Montag im Monat, 10 – 12 Uhr, ver.di, Glockhammer 31; Ge- sprächsrunde, 10. Juni, 15 Uhr, Gasthof „Vater Rhein“ Stürzelberg, Oberstr. 4, Dormagen, Bushaltestelle Unterstraße, Buslinien 875, 886. NÜRNBERG BeG Senior*innen Nürn- berg/Schwabach/Roth FB A, E, Ver- sammlung, 1. Donnerstag im Monat, 14.30 Uhr, Restaurant „Gartenstadt“, Buchenschlag 1; Info Tel. 09183 4374; Wandergruppe, Info Tel. 0911 863188, 0151 42880597. OLDENBURG/UMLAND OV Seni- or*innen FB A, E, Digitalfotos, Info Tel. 0441 201203, Basteln, Spielen, Klönen, 2. Dienstag im Monat, 9 Uhr, Vereinslo- kal TV Metjendorf, Am Sportplatz, Info Tel. 0441 302972, Tel. 04402 4205; Jak- kolo, alle 3 Wochen, Vereinslokal des TV Metjendorf, Am Sportplatz, Info 0441 302972, Info Tel. 0441 505137. PFAFFENHOFEN BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 3. Dienstag im Monat, 14 Uhr, „Hofbergsaal“. REUTLINGEN BeG Senior*innen FB A, E, Stammtisch, 2. Donnerstag im Mo- nat, 14 Uhr, „Haus der Begegnung“, Berliner Ring 3, Orschel-Hagen; Ausflug zum BlüBa in Ludwigsburg, 11 Juni, An- meld. bei Karl Ott. RHEINE BeG Senior*innen, Treffen, 1. Dienstag im Monat, 10 Uhr, AWO, Auf dem Thie 24, Anmeld. Tel. 05971 2223 oder Mail hbems@t-online.de ; Diskussion mit MdB Sarah Lahrkamp, 6. August, 10 Uhr; Besichtigung Bio- Gasanlage Rheine, anschl. Kaffeetrin- ken, 27. August, 13 Uhr Treff an der Bio-Anlage, Anmeld. unbedingt er- forderlich, Tel. 05971 2223 o. Mail hbems@t-online.de. SCHWÄBISCH GMÜND BeG Seni- or*innen FB A, E, Stammtisch, 2. Diens- tag im Monat, 14.30 Uhr, Casino Alten- heim St. Anna. TRIER BeG Senior*innen FB A, E, Trier- Saar-Mosel-Eifel, Stammtisch, 4. Juli, 9.30 Uhr, Bürgerhaus Trier-Nord, Hans- Eiden-Platz 4 (neben Blumen Lam- bert), Anmeld. erforderl. per Tel. 0160 96342728 oder Mail verdi-Senioren-pt. trier@t-online.de , weitere Veranstal- tungen und Informationen Tel. 0170 7261679. ULM BeG Senior*innen FB A, E, Mo- natstreffen, 1. Donnerstag im Monat, 14.30 Uhr, „Söflinger Wirtshaus“; Info Tel. 07306 919333. WEIDEN BeG Senior*innen Nordober- pfalz FB A, E, Treff, 1. Mittwoch im Mo- nat, 14 Uhr, Cafe Mitte, Am Stocker- hutpark 1. WOLFENBÜTTEL OV Senior*innen FB A, E, Sprechstd., jd. Montag, 9 – 12 Uhr, ver.di, Harzstr. 7; ver.di-Lohn- steuer-Service, Tel. 05331 88266. WÜRZBURG BeG Senior*innen FB A, E, Versammlung, 1. Donnerstag im Monat, 14 Uhr, „Vierjahreszeiten“; Sommerfest, 18. Juli; Seniorenwander- gruppe, jd. Mittwoch im Landkreis, Info alfred.hoerner@t-online.de oder Tel. 0931 400040. Alle Termine sind auch zu finden unter kurzelinks.de/vozc und unter orgawahlen.verdi.de

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